Es hat natürlich nicht bis zum Jahr 2012 gedauert, ehe der Brautschleier von seiner ursprünglichen Funktion zu einem der vielgestaltigsten Elemente der Brautmode geworden ist. Schon lange betont der Schleier mehr als er verbirgt. In den Kollektionen 2012 aber reizen die Designer alle Effekte, die sich mit Schleiern erzielen lassen, so richtig aus.
Bestes Beispiel ist James Elias Demetrios, Besitzer und Designer des gleichnamigen Labels aus New York. Der gebürtige Grieche rahmt in Bild 1 durch den voluminösen Schleier den wirbeligen Duchess-Schnitt mit dem Ebenmaß eines klassischen Madonnen-Lichtscheins.
Die klassische Kombination des Schleiers mit der Schleppe führt Collector, das für seinen royalen Stil bekannt ist, im Bild 2 vor.
Beim Label Cosmobella aus Milano übernimmt der Schleier gleich beide Funktionen. Das ist auch dringend notwendig, denn die rassige spanische Schnittvariante aus Bild 3 könnte sich ansonsten leicht verselbständigen.
Beim Meerjungfrauen-Stil schafft Cosmobella mit dem Schleier eine traumhafte Romantisierung (Bild 4). Die Kombination beider Varianten wird durch das gleichartige Obermaterial von Kleid und Schleier zu einer perfekten Synthese.
Ganz schön frech erscheint die Verwandlung des Schleiers im Bild 5 zum originellen Kopfputz nur auf den ersten Blick. Beim näheren Betrachten wird deutlich, wie geschickt die dekorative Gestaltung des Brautkleids quasi an der Spitze zu Ende gebracht ist. Das Modell „Jerica“ ist ein Dauergucker.
Aber es geht natürlich auch frech und kurz. Für kürzere Brautkleider sowieso, aber auch bei längeren Brautkleidern macht sich der Mini-Schleier gut. Moderne Designer verwenden ihn gern als dekoratives Element für außergewöhnliche Kreationen. Das Modell von Bild 6 bleibt da bei aller Frische eher konservativ.
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